Bad Kreuznach/Simmern | Pfarrer Volker Dressel ist neuer Krankenhaus- und Hospiz-Seelsorger

Am letzten Tag der Ausschreibungsfrist bewarb sich Pfarrer Volker Dressel auf die Stelle als Seelsorger bei der Stiftung kreuznacher diakonie – und er bekam sie. Zur Hälfte wird er in den Diakonie Kliniken, zur anderen Hälfte bei den rheinland-pfälzischen Hospizen tätig sein. In den kommenden Tagen und Wochen wird er sich mit den Kliniken am Standort Bad Kreuznach, mit dem Eugenie Michels Hospiz auf dem Stiftungs-Campus und dem Aenne Wimmers Hospiz in Simmern vertraut machen, denn hier wird er in einem Team Menschen seelsorgerisch begleiten. Das ist nach mehr als 22 Jahren im Dienst der Kirchengemeinde Kirn die neue Herausforderung, die er gesucht hat.

Aufgewachsen im rheinischen Westerwald, absolvierte Volker Dressel nach dem Abitur in Altenkirchen eine Ausbildung zum Krankenpfleger. „Irgendwann ist mir aufgefallen, dass meine Kolleginnen in der Zeit, in der ich eine Person gewaschen habe, zwei gewaschen haben. Ich habe mich einfach gerne mit den Menschen unterhalten und daher festgestellt, dass mir die Gesprächsführung liegt. Da beschloss ich, mich zum Seelsorger ausbilden zu lassen“, berichtet er. Der 59-Jährige kommt aus einem christlichen Elternhaus und hat schon früh kirchliche Gemeinschaft erlebt. Studiert hat er in Gießen, Marburg, Bonn und Wuppertal. Mitten im Studium hat er die gelernte Kinderkrankenschwester Silke geheiratet. Nach dem Studium wurde er Vikar im Wuppertaler Stadtteil Cronenberg. Nach dem Zweiten Theologischen Examen wurde er Assistent an der Kirchlichen Hochschule, um schließlich Pfarrer zur Anstellung in der Kirchengemeinde Heckinghausen zu werden. „Als Vater von drei kleinen Kindern lagen zunächst die Krabbelgottesdienste in meiner Verantwortung. Daraus entwickelte sich dann die Familienarbeit mit zahlreichen Mutter-Kind-Gruppen und Familienfreizeiten.“

Seine erste Pfarrstelle als Gemeindepfarrer erhielt er im Jahr 2003 in der Kleinstadt Kirn. „Als ich die Ausschreibung gelesen hatte, wusste ich noch gar nicht, wo Kirn überhaupt liegt“, erinnert er sich lächelnd. Die Gastfreundschaft und die diakonische Ausrichtung der Kirchengemeinde, wie auch ein tolles Teamwork mit seinem Kollegen Michael Zeh und dem Presbyterium unter dem Vorsitz von Michel Heck führten dazu, dass sich die fünf Dressels hier schnell heimisch fühlten – und 22 Jahre lang blieben. Pastorale Schwerpunkte in der Kirchengemeinde waren für Volker Dressel die Kinder- und Jugendarbeit. Er war lange Trägervertreter der Evangelischen Kindertagesstätte Kirn mit 65 Kindern. 2023 gründete er mit der Referentin „Strategieentwicklung, Diakonin Heike Gatzke, den Kirner Stammtisch für Diakonie und Kirche, an dem alle Leiterinnen und Leiter der sechs Kirner Einrichtungen der Stiftung regelmäßig teilnahmen.

Das letzte Jahr war geprägt von der fortgeschrittenen Krebserkrankung seiner Frau Silke. Sie war schon 2005 erkrankt, hatte aber durch eine hilfreiche Therapie wieder Kraft bekommen. Doch ihre Erkrankung kam zurück: „Das hat uns natürlich als Familie sehr beschäftigt, aber wir bekamen von Anfang an umfangreiche medizinische Hilfe. Als jedoch Silkes Kraft immer weniger wurde, haben wir Unterstützung durch den Palliativdienst des Krankenhauses St. Marienwörth und den Ambulanten Hospizdienst in Kirn erhalten und letzten Sommer durften wir Silke am Ende Zuhause verabschieden“, sagt Pfarrer Dressel traurig und zugleich dankbar für die gemeinsame Zeit. Klinik- und Hospizseelsorge haben für ihn durch diese persönlichen Erfahrungen noch einmal einen ganz anderen Horizont bekommen und das wird seine seelsorgliche Arbeit auf jeden Fall mitprägen. Nun erfolgt also der persönliche und berufliche Neuanfang für Pfarrer Volker Dressel. Er ist ganz gespannt auf die Vielfalt der Arbeit und der Menschen in der Stiftung kreuznacher diakonie.

Der leidenschaftliche FC-Fan („Es gibt nur einen Verein, der mit ´FC´ gemeint sein kann: der 1.FC Köln!“) leidet immer mit bei Aufstiegs- und Abstiegskämpfen, fährt an freien Wochenenden mit seinen Söhnen zu den Spielen in die Stadien. Seine andere Leidenschaft, das Lesen, hat das Umzugsunternehmen jüngst vor eine große Herausforderung gestellt: „Die Möbelpacker waren doch sehr erstaunt über die große Anzahl an Bücherkisten.“ Erholung findet Volker Dressel außerdem beim Spazierengehen und Wandern: „Ich möchte unbedingt die wunderschönen Rundwege hier im Nahetal und auf dem Hunsrück kennenlernen und erwandern.“ Bei der Stiftung kreuznacher diakonie wird er gerade herzlich willkommen geheißen und nicht nur das Seelsorgeteam freut sich sehr über die professionelle Verstärkung.