„Xenia bedeutet Gastfreundschaft“, erklären die acht ehrenamtlich Engagierten im kleinen Raum direkt neben der Cafeteria des Hauses Bergfrieden in Kirn. Dieser Name passt und so trägt ihn der Besuchsdienstkreis seit 25 Jahren. Jeden Dienstag kommen drei von ihnen in die Einrichtung der Seniorenhilfe der Stiftung kreuznacher diakonie, um ab 14 Uhr bei Kaffee und Kuchen Zeit mit den Bewohnerinnen und Bewohnern zu verbringen. „Wenn wir über das Programm für die Woche reden, dann wissen alle hier im Haus Bescheid: dienstags ist Xenia“, berichtet Angela Blum, die als Ehrenamtskoordinatorin die erste Ansprechpartnerin ist. Kaffee kochen, den Kuchen vorbereiten, gemeinsam spielen oder sich unterhalten – kurz: Zeit für- und miteinander – das bringen die Ehrenamtler mit. Den Austausch über die jüngsten Neuigkeiten aus der Nahestadt, die Begegnung mit Verwandten oder alten Bekannten und eine allgemeine Verbundenheit zum Haus Bergfrieden haben sie im Gepäck, wenn sie kommen. Wenn sie gehen, nehmen sie auf dem Heimweg die große Dankbarkeit der Seniorinnen und Senioren, ihr Lachen und ihre Freude über die Begegnung mit. „Es ist nicht nur die Tasse Kaffee, die wir trinken, es ist das Gefühl, dass da jemand ist, der an mich denkt“, erklärt eine Bewohnerin.
„Xenia“ ist im Grunde das „Kind“ von Isolde Kreitzer, die mittlerweile verstorben ist. Ihr Mann Wilfried erzählt, dass sie nach dem gemeinsamen Berufsleben auch zusammen in Rente gegangen seien und damals sei seiner Frau aufgefallen, dass es gerade neu gebauten Haus Bergfrieden einen ungenutzten Raum gab. Die Idee, eines von ehrenamtlich engagierten Menschen betriebenen Cafés nahm seinen Anfang. „Während sie den Kaffee gekocht hat, habe ich mit den Bewohnern Karten gespielt. So fing das an“, erinnert sich Wilfried Kreitzer. Bei Festen im Haus Bergfrieden sind sie eine unverzichtbare Hilfe. Ehemalige Mitarbeiterinnen aus dem Haus und andere Bekannte der Kreitzers, Angehörige von Bewohnerinnen und Bewohnern – sie alle bringen sich bei „Xenia“ ein. Renate Kellermann hat die Koordination der Einsätze übernommen und bespricht sich gerade mit Regina Born, Elke Heß, Jutta Jost, Wilfried Kreitzer, Petra Schmäler, Brigitte Schmidt und Elisabeth Schwenk, als nebenan plötzlich „O du fröhliche“ erklingt. Im August. Alle müssen lachen – aber sie wissen aus eigener Erfahrung, dass es nicht viele Lieder gibt, die mit „O“ anfangen und daher wissen sie es zu schätzen, wenn solche Aufgaben mit den Seniorinnen und Senioren gemeinsam gemeistert werden. Am Sonntag, 31. August, wird das 25-jährige Bestehen von „Xenia“ gefeiert: Das Haus Bergfrieden lädt um 14 Uhr zum Jubiläums-Gottesdienst mit Pfarrer (i.R.) Michael Zeh ein. Er hatte Xenia von Anfang an begleitet und daher freuen sich die Ehrenamtler sehr auf das Wiedersehen.
