Neunkirchen | Erste Frau im Saarland packte mit an

Ministerpräsidentin Anke Rehlinger im Fliedner Hospiz NeunkirchenStaatskanzlei des Saarlandes | Stephanie Schepp

Ministerpräsidentin Anke Rehlinger nahm sich einen Tag Zeit, um sich intensiv mit Bewohnern und Pflegern im Fliedner Hospiz in Neunkirchen auszutauschen und die Arbeit kennenzulernen.

Der vierte Tag der Sommertour von Ministerpräsidentin Anke Rehlinger drehte sich voll und ganz um das Thema Pflege. Zum zweiten Mal auf ihrer diesjährigen Tour widmete die Regierungschefin einen ganzen Tag einem vertieften Einblick in ein Berufsbild.

Im Fliedner Hospiz in Neunkirchen hieß es: Ärmel hoch und anpacken. Gemeinsam mit Mitarbeitenden tauchte Rehlinger voll in die Arbeit ein – von persönlichen Gesprächen mit den Bewohnerinnen und Bewohnern bis hin zu praktischen Tätigkeiten im Alltag der Einrichtung und bei den täglichen Pflegeleistungen.

Rehlinger: „Ich bin tief beeindruckt davon, wie viel Fürsorge, Kompetenz und professionelle Hingabe hier tagtäglich gezeigt werden, um die letzte Lebensphase der Betroffenen würdevoll zu gestalten.“

Das Fliedner Hospiz der Stiftung kreuznacher diakonie wurde 2016 eröffnet und bietet acht schwerstkranken und sterbenden Menschen in Einzelappartements eine Heimat für den letzten Weg. 26 hauptamtliche Mitarbeitende sowie zehn ehrenamtliche Kräfte kümmern sich um die Bewohner und ihre Angehörigen. Ziel ist es, ein würdevolles Leben bis zuletzt zu ermöglichen – möglichst ohne Schmerzen, mit menschlicher Zuwendung und in einer Atmosphäre von Geborgenheit. Pflege, psychosoziale Unterstützung und spirituelle Begleitung gehen dabei Hand in Hand.

„Unsere tägliche Arbeit lebt von Nähe, Würde und Menschlichkeit. Dass Frau Rehlinger sich einen ganzen Tag Zeit nimmt, um die Tiefe unserer Hospizarbeit zu erleben, zeigt uns: Unsere Arbeit wird gesehen und verstanden“, erklärt Thomas Steffen, Leiter der Einrichtung. Die Geschäftsbereichsleiterin Monika Kolling ergänzt: „Der direkte Austausch mit Frau Rehlinger gibt unserer Arbeit eine wichtige Stimme. Es ist ein ermutigendes Signal, wenn eine politische Verantwortungsträgerin bereit ist, sich den komplexen Realitäten in der Pflege und Hospizarbeit zu stellen – nicht nur theoretisch, sondern ganz konkret vor Ort.“

Beim anschließenden Branchengespräch mit Vertreterinnen und Vertretern von Hospiz- und Palliativzentren, Pflegeeinrichtungen und Beschäftigtenvertretern ging es um die derzeitige Fachkräftesituation, die Finanzierungs- und Rahmenbedingungen, insbesondere bei ambulanter und stationärer Versorgung, aber auch um ehrenamtliche Dienste, gesellschaftliche Wertschätzung sowie Digitalisierung und neue Technologien zur Entlastung des Pflegepersonals.

„Im Bereich der Pflege passiert schon viel, etwa mit der Konzertierten Aktion Pflege. Der Arbeitseinsatz hat mir gezeigt, wie groß die Herausforderungen sind, aber auch mit wieviel persönlicher Hingabe sie angegangen werden. Ich nehme unglaublich viel von diesem Tag mit“, so Rehlinger.