Bad Kreuznach | Neue Nutzung des Markthauses dokumentiert den Wandel

Markthaus der Stiftung kreuznacher diakonieStiftung kreuznacher diakonie/Andrea Djifroudi

In den Umbau des ehemaligen Sozialkaufhauses "Markthaus" wurden 890.000 Euro investiert und damit moderne Arbeitsplätze für 150 Beschäftigte der Bad Kreuznacher Werkstätten geschaffen. Foto: Stiftung kreuznacher diakonie/Andrea Djifroudi

BAD KREUZNACH. Die Werkstätten der Stiftung kreuznacher diakonie blicken in diesem Jahr auf 50 Jahre ihrer Geschichte zurück. 50 Jahre, in denen sich die Arbeitsplätze für Menschen mit Beeinträchtigungen gewaltig gewandelt haben. Große Investitionen, umfangreiche Bildungskonzepte sowie eine wachsende Professionalisierung sind Ausdruck dieser Modernisierung, bei der Menschen  und ihre Stärken im Fokus stehen. Jetzt zieht auch in das ehemalige Markthaus wieder Leben ein.

Viktor Commichau, Bereichsleiter Arbeit & Qualifizierung, freut sich auf das Ende eines Langzeit-Projektes und den Start eines neuen Kapitels in der Werkstatt-Geschichte: „Wir haben in den Umbau des ehemaligen Sozialkaufhauses 890.000 Euro investiert und damit moderne Arbeitsplätze für 150 Beschäftigte geschaffen. Zudem eröffnen wir hier eine Cafeteria für die gesamte Werkstatt KH 2. Der Plan ist auch hier einen inklusiven Betrieb, in dem auch externe Gäste ihren Hunger stillen können, zu installieren.“

Zum ganzen Umbau-Projekt gehört auch eine neue Lagerhalle für 1,5 Millionen Euro, die bereits vor einem Jahr feierlich eröffnet wurde und seither Raum für die professionelle Lagerlogistik der beiden Werkstätten in Bad Kreuznachbietet.

Das ehemalige Markthaus wird ein Gebäudeteil des Betriebes KH 2, der schwerpunktmäßig Arbeiten für Menschen mit psychischen Erkrankungen bietet. Diese Menschen bringen häufig bereits eine berufliche Biographie - eine Ausbildung oder andere Qualifizierung - mit, die durch das Krankheitsgeschehen abgebrochen wurde. Die Wiedererlangung beruflicher Handlungskompetenz steht daher in diesem Teil der Werkstätten im Vordergrund. Ein multiprofessionelles Team aus Sozialpädagoginnen und -pädagogen sowie aus Therapeutinnen und Therapeuten bilden zusammen mit psychiatrischen Ambulanzen und Fachärzten ein Netzwerk für die Beschäftigten, die hier auch in Teilzeit arbeiten können, um wieder Selbstvertrauen und Fuß in der Arbeitswelt zu fassen.

Die Werkstatt KH 2 besteht aus dem Hauptgebäude in der Hans Schumm Straße 2, dem ehemaligen Markthaus, dem Gebäude der Landschaftspflege, und der neuen Lagerhalle. Im ehemaligen Markthaus ist auch Platz für die neue Cafeteria, vier Arbeitsgruppen im Obergeschoss und zwei Arbeitsgruppen im Untergeschoss. Auch die Lagerverwaltung und die Verwaltung von job|inklusivo, der Inklusionsabteilung, die Menschen bei ihrer Integration in den ersten Arbeitsmarkt begleitet und unterstützt, sind künftig hier zu finden.

Die Werkstatt KH 2 übernimmt Aufträge aus der Garten- und Landschaftspflege,  andere Arbeitsmöglichkeiten gibt es im Bereich Druck und EDV, der Industriemontage oder der Hauswirtschaft.

Die Bereichsleiter Viktor Commichau und Sascha Richter sind sich einig: „Mit dem Umbau und der Eröffnung dieses Gebäudes haben wir den nächsten Schritt getan, um Menschen mit einer Beeinträchtigung bestmögliche Perspektiven zu eröffnen. “