BAD KREUZNACH. Für die Einen war es nur eine kleine alte Fußgängerbrücke. Die Anderen fühlen sich vom Leben in Bad Kreuznach abgeschnitten: Senioren und Menschen mit Beeinträchtigungen. Für Ihre Belange haben sich jetzt die Bewohner- und Werkstatträte der Behindertenhilfe stark gemacht und sich mit dem Bad Kreuznacher Oberbürgermeister Emanuel Letz vor Ort getroffen.
Markus Heidrich und Martin Marsh, die beide Mitbestimmungsorgane der Stiftung in der Behindertenhilfe vertreten, sind nach dem Gespräch vorsichtig optimistisch. Ursprünglich war eine Sanierung dieser Fußgängerbrücke geplant, doch dann wurde sie abgebaut. Ein Provisorium kann frühesten 2026, so Letz in dem Termin, diese Fußgängerverkehrsader ersetzen. Die Entscheidung, ob ein Provisorium eingesetzt wird hängt von den Plänen der Deutschen Bahn ab, die Bahnstreck zu elektrifizieren. Dann muss der Löwensteg um 1,5 m angehoben werden. Der Bau einer rollstuhlgerechten Rampe wird dann schwierig.
Oberbürgermeister Letz will in diesem Jahr Planungssicherheit in Gesprächen mit dem Landesbetrieb Mobilität (für die Ochsenbrücke zuständig) und der Deutschen Bahn erreichen.
Bis dahin heißt es große Umwege machen, was als gehbehinderter Mensch oder gar als Rollstuhlfahrer gar nicht so einfach ist. Der Bahnübergang ist zu gefährlich und die Ochsenbrücke hat einen sehr schmalen Fußweg, der kaum mit den schweren berieten E-Rollis zu befahren ist. Aber auch diese Ochenbrücke droht die Sanierung und damit mindestens vorrübergehend das totale Aus.
Dann müsste während der Bauarbeiten wahrscheinlich der weit entfernte Bahnübergang Rheingrafenstraße oder die ebenfalls nicht sonderlich nahe Bahnhofsunterführung genutzt werden. Eine noch größere Zumutung als jetzt schon: Für alle, die z.B. einfach nur kurz den direkt auf der anderen Seite des Löwenstegs gelegenen Einkaufsmarkt besuchen wollen.
Emanuel Letz versprach im Gespräch, die Perspektiven und Anliegen der Menschen mit Behinderung mitzunehmen.Er sagte jedoch zu die Bürgersteige farbig zu markieren und die Sträucher, die die Sich behindern, zurückzuschneiden. Ebenfalls wurde festgehalten das Halteverbotsschildes zu versetzen. Alles Maßnahmen, die auch inzwischen sehr zügig umgesetzt wurden.
Für eine gute und praktikable Lösung braucht es jedoch noch mehr. Markus Heidrich und Martin Marsh bleiben an dem Thema dran. Denn hier geht es um Teilhabe und Mobilität in einer Stadt, in denen Menschen mit Behinderungen nicht nur das Stadtbild prägen, sondern auch eine große Stimme haben.