Meisenheim | Eine gute Wahl fürs Leben – So macht Diakonie Schule

Stiftung kreuznacher diakonie/Andrea Djifroudi

MEISENHEIM. Johann Krämer wickelt einen langen roten Faden von einem Wollknäul. Er erinnert sich an einen Besuch im Eugenie Michels Hospiz der Stiftung kreuznacher diakonie und was er dort gelernt hat: „Man weiß nicht, was der Lebensfaden in diesem Wollknäul für einen bereit hält. Deshalb sollte man all das tun, was man sich vorgenommen hat.“

Er ist einer von fünf Schülerinnen und Schüler, die das Fach Diakonie am Paul-Schneider-Gymnasium in Meisenheim belegt und so fast zwei Jahre lang die Vielfalt der diakonischen Arbeit kennengelernt hat. Seit mehr als 20 Jahren besteht diese Kooperation mit der Schule, die im Bodelschwingh Zentrum, einer Einrichtung für Menschen mit Beeinträchtigungen, ihre Wurzeln hat. Schulleiterin Karin Hofmann ist begeistert über die „sozialen Fähigkeiten und die tiefgründigen Gedanken“, die hier bei Besuchen in der Werkstatt oder in den Wohneinrichtungen in der direkten Begegnung entwickelt werden. Sie ist eigens zur Zertifikatsübergabe ins „Haus am Wald“ gekommen: „Egal, welchen Beruf sie ergreifen, soziale Fähigkeiten kann man überall gebrauchen.“

Sebastian Scheich, Lenia Kaufmann, Elea Lenz, Lara Schwartz und Johann Krämer waren überall dort, wo das Leben wirkt und die Diakonie begleitet – in den Werkstätten, in der Wohnungslosen- und in der Seniorenhilfe. Das Überraschende war für sie, überall auf  glückliche Menschen getroffen zu sein. Davon haben die Jugendlichen viel mitgenommen: „Dass man mit ganz einfachen Dingen schöne Sachen machen kann!“, „Dass nicht jeder einen Haustürschlüssel sein Eigen nennen kann!“, „Dass jeder Mensch gebraucht werden will!“, „Dass man schwierige Wege gemeinsam gehen kann.“

Diakon Friedhelm Kunz, Leiter der Tagesförderstätte im Bodelschwingh Zentrum, ergänzt: „Sie dürfen auch gerne zu uns zurückkommen – als Auszubildende oder Mitarbeitende.“ Das Fach Diakonie ist ein Wahlfach am Paul-Schneider-Gymnasium und der nächste Jahrgang steht schon in den Startlöchern, um „Diakonie“ in all ihren Facetten kennenzulernen. Pia Schönfeld und Diakon Mario Klein freuen sich, dass sich dieses Mal zwölf Schülerinnen und Schüler für dieses persönlichkeitsbildende Fach entschieden haben.